Nach seiner vielbeachteten Rede bei den ERDgesprächen in der Wiener Hofburg, wo er für ein „generelles Neugestalten unseres Wirtschaftssystems“ plädierte, stand beim exklusiven Forschungsbrunch im Rahmen des Projekts „What would Thomas Bernhard do?“ in der Kunsthalle Wien die Frage „Welches Wachstum ist nachhaltig?“ im Zentrum.
Es gehe darum, sich insbesondere mit dem Dilemma auseinander zu setzen, dass in unserem Wirtschaftssystem vor allem Konsum als Wohlstands- und Lebensqualitätsfaktor gesehen wird und dies andere Bereiche, die oft viel direkter zur Lebensqualität beitragen (Bildung, Gesundheit, Soziale Arbeit, Kultur), ins Hintertreffen geraten lasse.
Im persönlichen Gespräch mit Tim Jackson haben wir dann auch darüber diskutiert, dass aus unserer Sicht nachhaltige Entwicklung/Zukunftsfähigkeit in mehrfacher Hinsicht ein kulturelles Projekt ist: Zum einen geht es um eine grundlegende Reflexion der Paradigmen und Glaubenssätze unserer Kultur und zum anderen kommt auch der Kunst dabei eine seismographische und gesellschaftshinterfragende Rolle zu. Im Zuge der Diskussion unserer Forschungsergebnisse meinte Tim Jackson, Autor des Sachbuch-Bestsellers „Wohlstand ohne Wachstum“ (oekom-Verlag), über unser Buch:
„It is rare to find such a finely balanced combination of philosophical sophistication and workable pragmatism. Refusing simplistic prescriptions, Haderlapp and Trattnigg explore the contradictions and challenges inherent in modern society and place cultural change at the heart of sustainability.“