Mobilitäts-BürgerInnen-Rat zum Thema „Erste und letzte Meile“ im November 2019 in Salzburg

Mobilitäts-BürgerInnen-Rat 2019

Mobilitäts-BürgerInnen-Rat 2019

Am 8. und 9. November 2019 fand im Auftrag der Salzburger Landesregierung (LR Mag. Stefan Schnöll) ein landesweiter Mobilitäts-BürgerInnen-Rat unter dem Titel „Von der Haustür zum Öffi – eine herausfordernde Entfernung?“ statt.

Dabei ging es vor allem um die Herausforderung der „ersten und letzten Meile“, also der Zubringerdistanz zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie kann diese Hürde in der Mobilität am besten gemeistert werden?

Ergebnispräsentation des Mobilitäts-BürgerInnen-Rates im Chiemseehof, Salzburg

Ergebnispräsentation des Mobilitäts-BürgerInnen-Rates im Chiemseehof, Salzburg

13 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte BürgerInnen berieten dazu in einem vom Institut für kulturellen Wandel moderierten Prozess und erarbeiteten zahlreiche Vorschläge und Lösungsansätze, die am 15. November 2019 bei einer Präsentation im Chiemseehof den zuständigen PolitikerInnen präsentiert wurden.

Herausragende Aussagen waren unter anderem:

  • Mobilität ist eine Überlebensfrage für den ländlichen Raum.
  • In Zukunft müssen die individuellen Mobilitätsbiografien in einem intelligenten Mobilitätssystem berücksichtigt werden.
  • Es braucht smarte und vernetzte Mobilitätsangebote wie Sammel-Ruf-Taxis, Micro-ÖPNV, Mitfahrbörsen, Car-Sharing etc. Das Smartphone wird zum Schlüssel in die Mobilitätswelt von morgen und könnte dadurch zunehmend den Autoschlüssel ersetzen.
  • Verbesserte Qualität, abgestimmte Anschlüsse und eine praxistaugliche Taktung sind für das Gelingen einer zukunftsfähige Mobilität unbedingt notwendig notwendig.
  • Mobilität ist auch eine Bildungsfrage. Es gilt ein Mobilitätsbewusstsein zu entwickeln und den Umfang notwendiger Mobilität zu reflektieren.
  • Es braucht Vorbilder (z.B. PolitikerInnen und Prominente), die den Wert des Öffentlichen Verkehrs herausstreichen.
  • Es braucht eine weitreichende Zusammenarbeit von unterschiedlichen Verkehrsträgern, Mobilitätsanbietern, Bundes-, Landes- und Gemeindepolitik und der Bevölkerung, damit die umfassende Herausforderung einer zukunftsfähigen, klimagerechten und sozial ausgewogenen Mobilitätspolitik gelingen kann.

Zitate von BürgerrätInnen in der Diskussion:

„Wir brauchen ein radikales Umdenken in der Mobilität, um das Überleben des ländlichen Raums zu sichern.“

„Wegen der langen Fahrzeit, der nicht optimal abgestimmten Fahrpläne der Öffis und der hohen Preise fürs Autopendeln habe ich schon zwei Kinder nach Salzburg verloren.“

„Digitalisierung und Vernetzung bieten heute Möglichkeiten mit denen man die Mobilität von der Haustüre bis zum Zielort organisieren, koordinieren und buchen könnte. Eine leicht bedienbare und zuverlässige Mobilitäts-APP wäre der perfekte Ersatz für den Autoschlüssel.“

„Ich fahre von Golling nach Salzburg Stadt im Rollstuhl in die Arbeit, weil für mich der Klimaschutz ein sehr wichtiges Anliegen ist. Wir brauchen in der Mobilität mehr Kostenwahrheit.“

„Die Äußerungen, die ich oft über die Öffis höre, basieren auf eingefahrenen Meinungen und sind meist schon überholt. Die alten Vorurteile sind heute und nicht mehr aktuell. Wir brauchen neue Bilder in unseren Köpfen!“ 

„Der Öffentliche Verkehr wurde jahrelang stiefmütterlich behandelt. Er muss vom Stiefkind zum Superstar werden!“

„Die Politik sollte abseits von Ideologien mit Sachverstand handeln und die Anregungen des BürgerInnen-Rates als Rückendeckung sehen. Wir sind bereit für innovative Schritte in der Mobilitätspolitik!“

Weiter Informationen sowie Downloads finden Sie auf der Website der Verkehrsabteilung des Landes Salzburg unter diesem Link:

https://www.salzburg.gv.at/themen/verkehr/salzburgmobil2025/buergerrat-oeffi

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